- EU will A+++ abschaffen
- Energiesparende Geräten sollen eine Kennzeichnung von A bis G erhalten
- Eine Datenbank soll zudem helfen, das sparsamste Gerät zu finden
Besonders energiesparende Geräte sollen Verbraucher künftig im Laden sofort erkennen können. Die EU will deshalb die verwirrende Kennzeichnung von Waschmaschinen, Kühlschränken oder Fernsehern erneuern.
Darauf haben sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten geeinigt, wie die EU-Kommission und EU-Rat am späten Dienstagabend mitteilten.
Von A bis G - was das bedeutet
Labels wie A+++ werden demnach abgeschafft und durch eine einfache Skala von A bis G ersetzen. A steht dann für die besten Geräte am Markt, G hingegen für stromschluckende Modelle.
Schon früher galten diese Kategorien. Als jedoch moderne Geräte hinzu kamen, wurde die bessere Energieeffizienz mit zusätzlichen Pluszeichen ausgezeichnet. Die Folge: Geräte der Kategorie A wirkten zwar sparsam, doch gab es weit bessere. Künftig sollen die Kriterien nachjustiert werden, so dass A dauerhaft die beste Klasse bleibt.
Bis die ersten neuen Labels im Laden zu finden sind, dauert es wohl aber wohl noch gut zwei Jahre. Trotzdem: Es sei höchste Zeit gewesen, das anzupassen, erklärte Energiekommissar Maroš Šefčovič.
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Geräte sollen dann auch in einer Datenbank zu finden sein
Zusätzlich sollen Geräte künftig in einer Produktdatenbank registriert werden. Verbraucher sollen den Energieverbrauch per Datenbank-Recherche vergleichen können und so das sparsamste Gerät finden.
Die EU-Kommission verspricht sich von der besseren Kennzeichnung Energieersparnis im großen Maßstab. Umfragen zeigten demnach, dass 85 Prozent der Europäer beim Kauf von Produkten auf die Energie-Labels achteten.
"Die Vereinbarung ist eine gute Nachricht für die Verbraucher und die Unternehmen Europas, für unsere Energierechnung und für das Klima", erklärte EU-Umwelt-Kommissar Miguel Arias Cañete. Mit dem besseren Energielabel und einer energiesparenden Konstruktion der Geräte könnten Haushalte fast 500 Euro im Jahr sparen.
Mehr Umsatz und höhere Energieersparnis erwartet
Hersteller und Händler könnten zusätzlichen Umsatz von 65 Milliarden Euro jährlich erwarten. Und insgesamt könnte sich die Energieersparnis auf den jährlichen Verbrauch Italiens und des Baltikums summieren, rechnete der Kommissar vor.
Die Entscheidung muss noch formal sowohl von den Mitgliedsländern als auch vom EU-Parlament gebilligt werden. 15 Monate später soll sie nach Auskunft einer Sprecherin in Kraft treten. Ein Jahr darauf sollen die Labels dann auf Produkten in Läden zu finden sein.
Die EU-Kommission hatte die Rückkehr zur Skala von A bis G bereits im Juli 2015 vorgeschlagen. Das Label selbst gibt es seit 20 Jahren.
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