
- US-Präsident Donald Trump will die US-Wirtschaft mit allen Mitteln schützen, um sie zu stärken
- Deshalb kritisiert US-Wirtschaftsnobelpreisträger Edmund Phelps Trumps Pläne scharf
"Wir werden zwei einfachen Regeln folgen - amerikanisch kaufen und Amerikaner anheuern." Das hatte US-Präsident Donald Trump in seiner Amtseinführungsrede gesagt. Und lies Taten folgen: Kaum eine Woche im Amt hat er bereits einen Handelskrieg mit dem südlichen Nachbarn begonnen und mit dem Austritt aus dem Handelsabkommen TPP ein neues Zeitalter des US-amerikanischen Protektionismus eingeläutet.
"Amerika First" - bedingungslos und ohne Rücksicht auf Verluste. Trump will Unternehmen mit Steuersenkungen helfen und die Konjunktur mit Investitionen in die Infrastruktur ankurbeln. Allerdings scheinen dem Präsidenten dabei internationale Verträge und grundlegende Wirtschaftsregeln egal zu sein.
"Wirtschaftspolitik wie in Zeiten des Faschismus"
Aus diesem Grund werden die Pläne Trumps in der Wirtschaftspolitik von führenden Ökonomen scharf kritisiert.
"Der Anführer kontrolliert die Volkswirtschaft und sagt den Unternehmen, wo es langgeht“, sagt Edmund Phelps, der 2006 den Wirtschaftsnobelpreis erhalten hat, dem "Spiegel". Deshalb fühlen sich Trumps Pläne an "wie Wirtschaftspolitik in Zeiten des Faschismus", so Phelps.
"Tiefe, lange Rezession" erwartet
Ein schwerer Vorwurf. Doch der Starökonom begründet seine Urteil damit, dass der neue Präsident die Innovationskraft der US-Amerikaner - Stichwort Facebook, Google, Apple und Co. - durch steigende Kontrollen und Restriktionen abwürgen könnte. Denn Unternehmen würden sich genau überlegen, ob sie investieren, wenn sie sich zugleich darum sorgen müssten, "von der Regierung bedroht oder erpresst zu werden", erklärt Phelps.
Außerdem würden staatliche Handelsbarrieren der US-Volkswirtschaft schweren Schaden zufügen - die Folgen des Streits mit Mexiko könnten also bereits zeitnah sichtbar werden. Wird nicht entsprechend gegengesteuert, könnte „eine tiefe, lange Rezession" folgen, warnt Phelps.
Dass Trumps Protektionismus die US-Wirtschaft schädigen wird, glaubt ebenso Clemens Fuest, der Präsident des ifo-Instituts. “Der aktuelle Börsen-Boom sei auf Trumps Ankündigungen für weniger Klimaschutz und weniger Regulierung zurückzuführen. Ich halte den Höhenflug des Dow aber nicht für nachhaltig", so Fuest.