- Eine Zusammenfassung seht ihr im Video oben
Der Tod des Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr in der Justizvollzugsanstalt Leipzig wirft Fragen auf. Wie konnte es passieren, dass ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter es schafft, sich in Untersuchungshaft selbst zu töten?
Nach dem fehlgeschlagenen Festnahmeversuch am Samstag in Chemnitz stehen die sächsischen Sicherheitsbehörden in der Kritik - wieder einmal.
Das Suizid-Risiko seines Mandanten sei bekannt gewesen, sagt der Dresdner Pflichtverteidiger des Syrers, Alexander Hübner, der Nachrichtenplattform "Focus Online". Sein Mandant habe in der Zelle bereits Lampen zerschlagen und an Steckdosen manipuliert.
Hübner habe noch am Nachmittag mit dem JVA-Leiter telefoniert, dieser habe ihm versichert, dass Al-Bakr ständig beobachtet werde. Doch nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung wurde der Terrorverdächtige nur einmal in der Stunde kontrolliert.
Bosbach: "Wie konnte das überhaupt passieren?"
Deutsche Politiker haben sich fassungslos und schockiert über den Selbstmord geäußert.
CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach zeigte sich gegenüber der "Bild" ratlos:
"Ein wahrer Albtraum. Auch angesichts der Schwere des Tatvorwurfs, des besorgniserregenden Sprengstofffundes und der erheblichen Bedrohung unseres Landes ist das eine Tragödie. Und wie konnte das überhaupt passieren, wenn sich Al-Bakr wegen akuter Suizidgefahr unter Beobachtung befand?"
Auch Stephan Mayer (CSU), der innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, zeigte im Gespräch mit der "Bild" Entsetzen:
"Dieser Selbstmord hätte nicht passieren dürfen. Nachdem Al-Bakr offenkundig suizidgefährdet war und seit Sonntagabend nichts mehr gegessen hatte, hätte er aus Gründen des Selbstschutzes rund um die Uhr beobachtet werden müssen."
"Wie kann jemand, der angeblich unter ständiger Beobachtung stehen soll, erhängt aufgefunden werden? #fassungslos", schrieb der Grünen-Bundestagsabgeordnete Tobias Lindner am Mittwochabend bei Twitter.
Wie kann jemand, der angeblich unter ständiger Beobachtung stehen soll, erhängt aufgefunden werden? #fassungslos https://t.co/m73f8CvUCl
— Dr. Tobias Lindner (@tobiaslindner) 12. Oktober 2016
"Wenn ein unter Dauerbeobachtung stehender Terrorist offenbar Suizid begeht, dann läuft in sächsischen JVA gewaltig was schief", konstatierte bei Twitter auch die rechtspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion in Sachsen, Katja Meier.
wenn ein unter Dauerbeobachtung stehender Terrorist offenbar Suizid begeht, dann läuft in sächs. JVA gewaltig was schief #fail
— Katja Meier (@Ka_Meier) 12. Oktober 2016
Kahrs: "Was ist denn schon wieder in Sachsen los?"
"Wie konnte das geschehen?", fragte der Grünen-Politiker Volker Beck.
Wie konnte das geschehen? Terrorverdächtiger: Albakr hat Suizid begangen https://t.co/8IT9oh5FUp via @SPIEGELONLINE
— Volker Beck (@Volker_Beck) 12. Oktober 2016
Der SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs schrieb: "Was ist denn schon wieder in Sachsen los? Irre."
was ist denn schon wieder in sachsen los? irre.
— Johannes Kahrs (@kahrs) 12. Oktober 2016
Terrorverdächtiger: Albakr hat Suizid begangen https://t.co/5zj2MTLfRo via @SPIEGELONLINE
Die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag, Steffi Lemke, hat Erklärungen zum Tod des Terrorverdächtigen Dschaber Al-Bakr gefordert.
"Ich erwarte, dass es morgen bessere Erklärungen zum Tod von Al-Bakr gibt als das Abtauchen aller Zuständigen heute", schrieb Lemke am späten Mittwochabend bei Twitter.
Ich erwarte, dass es morgen bessere Erklärungen zum Tod von Al-Bakr gibt als das Abtauchen aller Zuständigen heute.
— SteffiLemke (@SteffiLemke) 12. Oktober 2016
Auch "Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt zeigte sich entsetzt.
Wie kann das denn passieren? #sachsen Terrorverdächtiger: Dschaber al-Bakr hat Selbstmord begangen https://t.co/nyKI5sYbar via @welt
— Ulf Poschardt (@ulfposh) 12. Oktober 2016
Die Redaktion von "Extra3" bemerkte trocken, dass Sachsen in Sachen Überwachung wohl nicht mehr an die Zeiten der DDR anknüpfen kann.
Es gab Zeiten, da hat die Überwachung in Sachsen besser geklappt. #Albakr
— extra3 (@extra3) 12. Oktober 2016
Mit Material der dpa
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(cho)