Das Wichtigste in Kürze: Nach einem Feuerwerk zur Feier des französischen Nationalfeiertags ist in der südfranzösischen Stadt Nizza ein Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Es handelt sich offenbar um einen Anschlag. Dabei starben nach letzten Angaben der Nachrichtenagentur AFP 84 Menschen.
Der Täter war bewaffnet und kam bei einem Schusswechsel mit der Polizei ums Leben. In dem Fahrzeug wurden Waffenattrappen und eine funktionsunfähige Granate gefunden. Die Papiere wiesen den Mann als 31-jährigen Franzosen tunesischer Abstammung aus. Noch ist unklar, ob der Verdächtige im Auftrag einer Terrororganisation handelte.
Die aktuellen Nachrichten zu Nizza könnt ihr hier im Liveblog nachlesen.
Hier findet ihr alle wichtigen Entwicklungen zum Drama von Nizza zwischen 6 und 11 Uhr am Freitag:
10.56 Uhr: Polizei durchsucht Haus des Attentäters in Nizza
Une perquisition en cours au domicile du chauffeur dans le quartier des Abattoirs https://t.co/m0GJEUosT9 #AttentatNice
— Nice-Matin (@Nice_Matin) 15. Juli 2016
10.46 Uhr: Valls: "Sollten lernen, mit Terror zu leben"
Frankreichs Premierminister Manuel Valls hat eine dreitätige Staatstrauer angekündigt, die am Samstag beginnen soll. Er sagte, Frankreich werde sich von Terror nicht destabilisieren lassen. Und: "Die Zeiten haben sich geändert und wir sollten lernen, mit Terrorismus zu leben."
10.43 Uhr: Polizei Berlin prüft, ob Berliner unter den Opfern sind
Unser #LKA prüft derzeit gemeinsam mit den zuständigen Behörden, ob Berliner unter den Opfern sind. #Nice ^tsm https://t.co/B1xMSmZTHK
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) 15. Juli 2016
10.25 Uhr: "Schlimmstes Drama in der Geschichte Nizzas"
Der ehemalige Bürgermeister Nizzas und heutige Regionalpolitiker Christian Estrosi bezeichnet die Ereignisse vom Donnerstagabend als "schlimmstes Drama in der Geschichte Nizzas".
Il s'agit du pire drame de l'histoire de Nice car plus de 70 victimes sont déjà à déplorer.
— Christian Estrosi (@cestrosi) 14. Juli 2016
10.20 Uhr: Täter soll schon früher wegen Waffen aufgefallen sein
Der Attentäter von Nizza ist nach Medienberichten identifiziert. Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise am Freitag berichtete, soll es sich um einen 31 Jahre alten Franzosen tunesischer Abstammung handeln. Das deckt sich mit den ersten Vermutungen.
Er soll schon zuvor mit Waffendelikten aufgefallen sein, wegen häuslicher Gewalt ebenso.
10.17 Uhr: Dieter Jenecek verurteilt Spekulationen
Während Le Pen in Frankreich schon Islamismus verurteilt, mahnt Dieter Janecek, Grünen-Abgeordneter im Bundestag, im Gespräch mit der HuffPost zu Zurückhaltung:
"Ich fühle mit Frankreich und den Opfern. Schrecklich, was dieses Land ertragen muss. Bislang ist es noch unklar, ob es sich wirklich um einen geplanten Terrorakt gehandelt hat. Deshalb verbieten sich wilde Spekulationen. Das spielt nur den nach Aufmerksamkeit gierenden Terrororganisationen in die Hände."
10.14 Uhr: Marine Le Pen zieht Verbindung zu Islamismus
Marine Le Pen von Frankreichs rechter Partei Front National hat bereits am frühen Morgen im Zusammenhang mit Nizza den Kampf gegen den Islamismus beschworen. Nach wie vor aber sind die Hintergründe des Dramas nicht geklärt.
A nouveau la France plongée dans l'horreur. Pensées pour les victimes. La lutte contre le fondamentalisme islamiste doit démarrer MLP #Nice
— Marine Le Pen (@MLP_officiel) July 15, 2016
09.58 Uhr: Attentäter soll offiziell identifiziert sein
Le chauffeur du camion formellement identifié selon des sources policières https://t.co/UVNASEkiYY
— Le HuffPost (@LeHuffPost) July 15, 2016
09.48 Uhr: Angeblich deutsche Schüler und Lehrerin unter Opfern
Die RBB-Abendschau meldet, eine Berliner Schulklasse sei auf Abifahrt in Nizza gewesen Eine Lehrerin und zwei Schüler seien unter den Opfern. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür nicht.
+++ Nach unbestätigten Abendschau-Informationen ist vom Anschlag in #Nizza auch eine Berliner Schulklasse auf Abi-Fahrt betroffen (1/2) +++
— rbb Abendschau (@rbbabendschau) 15. Juli 2016
+++ Demnach sollen eine Lehrerin und zwei Schülerinnen aus Berlin tot sein. #Nizza (2/2) +++
— rbb Abendschau (@rbbabendschau) 15. Juli 2016
09.40 Uhr: Offenbar mehr Kinder unter den Opfern als angenommen
Attentat à Nice: «Des dizaines d’enfants», un commissaire adjoint, qui sont les victimes? https://t.co/knHSqMqibL pic.twitter.com/MPcRnZj3a9
— 20 Minutes (@20Minutes) July 15, 2016
RTL zitiert den Regionalpolitiker Christian Estrosi. Demnach sollen mehr als 10 Kinder unter den Opfern sein.
09.00 Uhr: Bisher kein Bekenntnis zu der Attacke
Viele Kommentatoren nehmen an, dass der Islamische Staat (IS) oder andere dschihadistische Gruppen hinter der Attacke stecken. Doch nach Angaben der Organisation SITE hat sich noch niemand zu dem Angriff bekannt. Das schreibt das "Wall Street Journal". Die Organisation dokumentiert die Aktivitäten von Extremisten auf sozialen Medien. Allerdings wurde der Anschlag von IS-nahen Nutzern von sozialen Medien bejubelt. Viele davon nehmen an, dass der IS sich zu dem Anschlag bekennen wird, meldet SITE.
08:57 Uhr: Lastwagen war gemietet
Der bei dem Anschlag in Nizza benutzte Lastwagen war Medienberichten zufolge gemietet. Das weiße Fahrzeug sei vor einigen Tagen in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur gemietet worden, meldete die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter Berufung auf Ermittlerkreise.
08:10 Uhr: Steinmeier spricht den Opfern sein Mitgefühl aus
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) haben den Franzosen ihr Mitgefühl ausgesprochen. Steinmeier erklärte am Freitag: "Ein Tag, der der Freude und dem Stolz auf die französische Nation gewidmet war, ist tragisch zu Ende gegangen und hat viele Menschen sinnlos in den Tod gerissen.
Friedlich feiernde Menschen mussten sterben oder ringen ums Überleben. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und dem ganzen französischen Volk." Deutschland stehe fest an der Seite seines Nachbarn.
07.38 Uhr: Merkel sagt, dass Deutschland an Frankreichs Seite steht
Nach dem Terroranschlag von Nizza hat Bundeskanzlerin Angela Merkel Frankreich die volle Solidarität Deutschlands zugesichert. "Deutschland steht im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Frankreichs", sagte sie am Freitag am Rande des Asem-Gipfels im mongolischen Ulan Bator.
07.33 Uhr: Zahl der Toten steigt auf 84
Die Zahl der Toten steigt auf 84, wie das französische Innenministerium laut der Nachrichtenagentur AFP mitteilt.
#BREAKING: Nice truck attack death toll rises to 84: interior ministry
— AFP news agency (@AFP) 15. Juli 2016
07.17 Uhr: Fahrer des Lastwagens in Nizza war nicht radikalisiert
Der Fahrer des Lastwagens, der in Nizza in eine feiernde Menschenmenge gerast ist, soll nach ersten Erkenntnissen der französischen Polizei nicht politisch radikalisiert gewesen sein. Das berichtete der Nachrichtensender BFMTV am Freitag unter Berufung auf Ermittlerkreise.
In dem Lastwagen wurden Papiere eines franko-tunesischen Mannes gefunden. Die Behörden versuchen, die Identität des Fahrers festzustellen. Bei dem Anschlag in der französischen Küstenstadt sind am späten Donnerstagabend auf der Promenade des Anglais mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen.
06.14 Uhr: Motorradfahrer versuchte ins Führerhaus zu gelangen
Der Internetblogger und Moderator Richard Gutjahr war für das Feuerwerk nach Nizza gereist. Er berichtet im ARD-"Morgenmagazin" davon, wie der Anschlag begann. Seinen Beobachtungen zufolge versuchte ein Motorradfahrer "wie im Film" ins Führerhaus des LKW zu gelangen, als der Fahrer beschleunigte.
"Ich habe außerdem erst hinterher erfahren, dass hier auch schon zwei Beamte standen, die auf das Führerhaus gefeuert haben." Der LKW fuhr weiter, dann raste er in die Menschenmenge.
Er sagte weiterhin: "Ich sah entlang seiner Route Körper wie Kegel umherfliegen. Hörte Lärm, Schreie, die ich nie vergessen werde."
06.01 Uhr: Keine Hinweise auf Deutsche unter den Opfern
Nach dem Anschlag im südfranzösischen Nizza hat das Auswärtige Amt bislang keine Hinweise darauf, dass Deutsche betroffen sein könnten.
"Das Auswärtige Amt, die deutsche Botschaft in Paris und das Generalkonsulat in Marseille stehen in engem und ständigen Kontakt mit den französischen Behörden und bemühen sich um Aufklärung, ob auch Deutsche betroffen sind", sagte eine Sprecherin am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. "Dies können wir zum jetzigen Zeitpunkt weder ausschließen, noch bestätigen."
Mit Material der dpa und der AP
Was in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bis sechs Uhr morgens geschehen ist, könnt ihr an dieser Stelle nachlesen.