
Wieder ein Anschlag. Wieder Frankreich. Aber nicht Paris. In der Hafenstadt Nizza sind mindestens 84 Menschen getötet worden als ein Lastwagen in eine Menschenmenge raste.
Noch sind die Motive der Tat unklar, aber eines steht fest: Es ist erneut ein Anschlag auf die Freiheit. Denn der 14. Juli ist der Französische Nationalfeiertag. Auf der Promenade des Anglais in Nizza wird dabei traditionell mit einem Feuerwerk gefeiert.
Nun herrscht Erschütterung statt Feierstimmung. Der Schock sitzt tief. Und wie schon nach den Anschlägen im vergangenen Jahr in Paris, bewältigen einige ihre Trauer, indem sie die hochkomplexe und emotionale Situation durch Kunst verarbeiten.
Nur wenige Stunden nach dem Anschlag – in einer Phase der nationalen Tatenlosigkeit – schickte eine Leserin der Zeitung "Le monde" dieses Bild, dass sie direkt nach dem Anschlag gemalt hatte:
Une lectrice du @lemondefr nous envoie ce dessin après l'attaque de #Nice. Dire que l'été était arrivé... pic.twitter.com/mJdliTpDGX
— Clément Martel (@martelclem) 15. Juli 2016
Man sieht die Promenade des Anglais der Hafenstadt als malerische Darstellung. Die Spuren der Straße tragen die französischen Nationalfarben: blau, rot, weiß. Das Rot verläuft dabei am rechten Rand des Bildes; es verläuft auch aus dem Bild, begleitet von Fußspuren. Blut.
Im Fluchtpunkt des Gemäldes laufen zwei Personen mitten auf der Straße: Ein Kind und eine ältere Person. Sie halten sich gegenseitig an der Hand, während sie entlang schlendern – als wäre nichts passiert.
Dazu schreibt der Redakteur von "Le monde" auf Twitter: "Sagen sie, dass der Sommer da war..."
Denn der Sommer endete in der belebten und beliebten Stadt an der Côte d’Azur gestern auf einen Schlag. Wie auch im Bild: Der Himmel ist dunkel, die Häuser und Personen auch. Aber Frankreich bleibt bestehen: Zwar gekennzeichnet vom Schmerz, aber in all seinen Farben.