- AfD schafft es in alle drei Landtage
- CDU nicht mehr stärkste Partei in Baden-Württemberg
- SPD gewinnt in Rheinland-Pfalz
LANDTAGSWAHLEN - Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt haben am Sonntag neue Landtage gewählt. Und die Ergebnisse sind ein Paukenschlag für Deutschland. Zwar wurden die Parteien der bisherigen Ministerpräsidenten in allen drei Ländern stärkste Kraft, doch abseits davon hat sich viel verändert.
In Sachsen-Anhalt erreichte die Alternative für Deutschland (AfD) sogar rund 24 Prozent (Stand: 22.53 Uhr)
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Sachsen-Anhalt: AfD ist vermutlich zweitstärkste Kraft
In Sachsen-Anhalt erreichte die CDU - die den amtierenden Ministerpräsident Reiner Haseloff stellt 29,8 Prozent (vor fünf Jahren erreichte die Union noch 32,5 Prozent).
Doch der Regierungspartner SPD schwächelt: Die Sozialdemokraten kamen laut der Prognosen nur noch auf 10,6 Prozent. Das ist noch einmal weniger als bei den Umfragen der vergangenen Tage.
Deutlich besser als gedacht kommt die AfD aus der Wahl. Die rechtspopulistische Partei ist nach dem Sonntag in Sachsen-Anhalt wohl die zweitstärkste Kraft mit mehr als 24,0 Prozent der Stimmen.
Die Linke fiel auf 16,2 Prozent (2011: 23,7 Prozent). Die Grünen könnten gerade so die Fünf-Prozent-Hürde nehmen, sie erreichen laut MRD-Prognosen 5,2 Prozent (2011: 7,1 Prozent). Die FDP muss um ihren Einzug in den Landtag zittern, sie erreichte 4,8 Prozent (2011: 3,8 Prozent).
Aktuelle Hochrechnung aus Sachsen-Anhalt von 22:23 Uhr. #ltwlsa pic.twitter.com/1I64853fO0
— MDR SACHSEN-ANHALT (@MDR_SAN) March 13, 2016
Ministerpräsident Reiner Haseloff könnte sich damit trotzdem Hoffnungen darauf machen, weiter zu regieren.
Sachsen-Anhalt: Die Langtagswahl im Newsblog
Baden-Württemberg: Grüne weiterhin stärkste Kraft
Ein überraschend deutliches Ergebnis gab es in Baden-Württemberg: Die Grünen kamen laut dem Endergebnis auf 30 Prozent (2011: 24,2 Prozent). Damit ist die Partei unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann weiterhin stärkste Kraft im Land.
Die CDU folgt mit deutlichem Abstand: 27 Prozent (2011: 39 Prozent) wählten Schwarz - damit ist die Union erstmals seit Gründung des Bundeslandes nicht die stärkste Partei.
Auch die Sozialdemokraten fuhren das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte im "Ländle" ein: Sie schafften es nur auf 12,7 Prozent (2011: 23,1 Prozent).
Die rechtspopulistische AfD überholte die Sozialdemokraten demnach - sie ist mit 15,1 Prozent aus dem Stand die drittstärkste Kraft in Baden-Württemberg.
Die FDP konnte sich ebenfalls im Landtag halten: Sie erhält demnach 8,3 Prozent (2011: 5,3 Prozent). Die Linke schaffte den Einzug in den Landtag nicht. Sie kam auf 2,9 Prozent.
Auf Veränderungen müssen sich die Grünen trotz stabiler Werte einstellen: Die amtierende grün-rote Regierung kommt nun auf keine Mehrheit mehr.
Der Wahlabend in Baden-Württemberg im Newsblog
Rheinland-Pfalz: Klöckner schaffte es nicht
Auch in Rheinland-Pfalz war das Ergebnis für die CDU enttäuschend: Noch vor wenigen Stunden zeigte sie sich noch siegessicher. In ihrer Heimat Bad Kreuznach hat die rheinland-pfälzische CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner heute Mittag ihre Stimme abgeben.
"Soll ich sagen, wen ich gewählt habe?", scherzte sie mit den anwesenden Journalisten am Sonntagvormittag. Sie sei in "freudiger Erwartung" der Ergebnisse, sagte die Herausforderin der amtierenden Ministerpräsidenten Malu Dreyer (SPD). Jetzt steht fest: Klöckner hat umsonst gehofft.
Laut dem Endergebnis hat es für die CDU nicht gereicht, um die Sozialdemokraten zu überholen. Mit einem Stimmenanteil von 36,2 Prozent (2011: 35,7 Prozent) hat Malu Dreyer das Kopf-an-Kopf-Rennen gegen die christdemokratische Julia Klöckner gewonnen.
Die CDU wurde zweitstärkste Kraft im Landtag. 31,8 Prozent (2011: 35,2 Prozent) der Stimmen konnte die CDU-Spitzenkandidatin Klöckner für ihre Partei holen.
Wie erwartet wird die AfD in den rheinland-pfälzischen Landtag einziehen. Die Alternative für Deutschland holte 12,6 Prozent der Stimmen.
Die FDP holte 6,2 Prozent und zieht wieder in den Landtag ein. Die Grünen erhielten demnach 5,3 Prozent der Stimmen bei der Landtagswahl, 2011 erreichte die Partei noch 15,4 Prozent. Die Linke zieht nicht in den Landtag ein.
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Mit dpa-Material