- Nach BKA-Berichten soll Beate Zschäpe die Fernsehberichterstattung über einen Kölner NSU-Anschlag mitgeschnitten haben
- Die Aufnahmen wurden in einem NSU-Bekennervideo verwendet
- Für Zschäpe könnte es vor Gericht nun eng werden
Beate Zschäpe, Hauptangeklagte im NSU-Prozess, soll TV-Berichte über den Anschlag von Uwe Mundlos und Uwe Bönhardt in der Kölner Keuperstraße mit einem VHS-Rekorder aufgenommen haben. Das legen BKA-Berichte nah, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegen.
Die Ausschnitte wurden später für ein Bekennervideo der rechtsextremen Terrorzelle NSU verwendet. Zschäpe hatte bisher bestritten, an dem Bekennervideo mitgearbeitet zu haben.
Der Befund, über den die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, könnte eine Wende im NSU-Prozess darstellen. Zschäpe hatte bislang stets beteuert, die Anschläge ihrer beiden Mitbewohner verurteilt zu haben und nicht in diese involviert gewesen zu sein.
Vor Gericht könnte sich für Zschäpe nun einiges ändern
In ihrer Wohnung in der Polenzstraße in Zwickau fand man nun jedoch mehrere Stunden aufgenommenes Videomaterial, darunter Live-Berichte, die wenige Stunden nach dem Anschlag in Köln am 9. Juni 2004 aufgezeichnet wurden. Bei dem rassistisch motivierten Attentat waren 22 Menschen verletzt worden.
Die ehemaligen Nachbarn von Zschäpe, Bönhardt und Mundlos hatten im früheren Verlauf des Prozesses übereinstimmend berichtet, dass die drei Angeklagten keinen Besuch entgegennahmen. Daher kommt außer Zschäpe derzeit keine andere Person infrage, die die Aufnahmen angefertigt haben könnte. Es könnte für sie eng werden.
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