
In der Tierwelt ist die Form, die Länge und die Größe von Spermien sehr unterschiedlich. Elefanten haben erheblich kleinere Spermien als Mäuse - zum Beispiel. Eine Erklärung dafür liefert jetzt eine neue Studie.
Dabei zeigt sich: Auf die Länge kommt es nicht immer an! Im Wettlauf zum Ei führen unter bestimmten Umständen viele kleine Spermien eher zum Erfolg als wenige große. Dies gilt etwa bei größeren Tierarten, wenn sich die Spermien eines Männchens im Weibchen gegen die eines Rivalen durchsetzen müssen. Das berichten zwei Forscher in den "Proceedings B" der britischen Royal Society. Ihre Studie liefere damit auch einen Grund dafür, warum Mäuse und andere Nagetiere größere Spermien besitzen als etwa Elefanten oder Wale.
Fruchtfliegen besitzen Riesen-Sperma
Spermien gehören zu den vielfältigsten Zellen überhaupt und unterscheiden sich bei verschiedenen Tierarten erheblich in Form und Größe. Fruchtfliegen etwa besitzen sechs Zentimeter lange Riesen-Spermien, die wie ein kleines Wollknäuel aufgewickelt sind und sich erst im Weibchen entfalten. Bei Walen hingegen sind die Spermien weniger als einen Zehntelmillimeter lang.
Unter Wissenschaftlern gilt als gesichert, dass vor allem die Spermien-Konkurrenz die Gestalt der Spermien bei unterschiedlichen Tierarten beeinflusst hat. Eine Konkurrenz entsteht, wenn sich ein Weibchen mit mehreren Männchen paart. Unklar ist allerdings bisher, warum diese Konkurrenz bei einigen Arten zur Ausbildung von besonders langen, bei anderen zu eher kleinerer Spermien führt.
Die Körpergröße ist relevant für die Zahl der Spermien
Neu ist: Auch die Körpergröße der Tiere ist wichtig. Das haben Stefan Lüpold von der Universität Zürich und John Fitzpatrick von der Universität Stockholm in ihrer Sperma-Studie herausgefunden. Dafür hatten die Wissenschaftler in der Literatur Angaben zur Größe und Anzahl der Spermien von 100 Säugetierarten gesammelt und diese Angaben unter Berücksichtigung von Körpergröße und Sexualverhalten statistisch umfassend analysiert.
Die Forscher zeigten zunächst: Tierarten investieren mit steigendem Konkurrenzdruck in ihr Sperma. Je promisker eine Art ist, desto mehr oder desto größere Spermien produziert sie also. "Das war nicht besonders überraschend, das stimmt mit der bisherigen Theorie überein", sagt Lüpold. "Wir haben darüber hinaus belegt, dass größere Arten im Gegensatz zu kleineren unter Konkurrenzdruck vor allem in die Zahl der Spermien investieren und nicht in deren Länge."
Ältestes Sperma ist 50 Millionen Jahre alt
Ein Grund hierfür liegt im weiblichen Körper der verschiedenen Tierarten verborgen: Denn je größer der weibliche Genitaltrakt ist und je länger der Weg auch dadurch zum Ei - desto eher gingen die Spermien unterwegs verloren. "Es scheint dann sinnvoller, einfach mehr Spermien ins Rennen zu schicken und bei der Spermiengröße zu sparen", sagt Lüpold.
Spermien sind der Wissenschaft seit etwa 350 Jahren bekannt. Im Sommer dieses Jahres berichteten Forscher von der Entdeckung der bisher ältesten Spermien der Welt. Diese sind 50 Millionen Jahre alt und wurden im versteinerten Kokon eines Gürtelwurms in der Antarktis entdeckt. Den Fund stellte die internationale Forschergruppe um Benjamin Bomfleur vom Naturhistorischen Museum in Stockholm in der Zeitschrift "Biology Letters" der britischen Royal Society vor.
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